Wer hat die schönsten im ganzen Land, resp. in Deutschland, Österreich und der Schweiz? Darüber zerbrach sich die sechsköpfige Jury des Deutschen Lichtdesign-Preis 2017 Monate lang den Kopf, bevor sie nach einer Vorauswahl aus ca. 120 Projekten und nach persönlicher Inaugenscheinnahme der Beleuchtungskonzepte ihre Entscheidungen fällte. Diese wurden etwa 500 Personen der Fachwelt am 11. Mai während einer Gala in Mannheim feierlich bekannt gegeben.
Anders als in den Vorjahren gab es mit Ausnahme der Reflexion AG aus Zürich, die gleich dreimal siegte und den Jurypreis Lichtdesigner des Jahres 2017 davonträgt, keine Mehrfachgewinner. Das mag als Indikator dafür gelten, dass sich bei Beleuchtungslösungen hohe Qualität zum Standard etabliert. Setzten sich zuvor häufig Büros in zwei oder drei Kategorien gleichzeitig durch, kommt in diesem Jahr eine breitere Verteilung der Preisträger zum Tragen. „In fast allen Fällen war es allerdings ein Kopf-an-Kopf-Rennen“, sagt Markus Helle, einer der Initiatoren des Deutschen Lichtdesign-Preis und Mitglied der ehrenamtlichen Jury. „Tatsächlich ist bei fast allen Einreichungen eine zunehmend höhere Qualität zu verzeichnen. Dies mag an einem größeren Bewusstsein der Bauherren und Architekten zur Rolle des Lichts liegen. Denn viele gute Konzepte gab es auch früher schon. Die Frage ist, inwieweit sie konsequent realisiert werden können.“
Neben dem Dreifach-Preisträger aus der Schweiz gibt es in diesem Jahr zwei weitere Gewinner aus dem deutschsprachigen Ausland, für welches der Wettbewerb zugelassen ist. Gemeinsam mit dem auf dem ganzen Erdball bekannten 3D-Videomapping-Spezialisten Urbanscreen siegte die international agierende Bartenbach GmbH aus dem österreichischen Aldrans in der Kategorie Inszenierung mit der Medienfassade für das Klubhaus St. Pauli in Hamburg. Und das Wiener Büro Gieselmann überzeugte die Jury in der Kategorie Lichtkunst mit seiner Installation „Mehr los – eine Linie aus Licht“ für die Musikschule Marchtrenk. „Nicht mit großer Geste, sondern mit einem vergleichsweise geringen Aufwand tritt die Kunst hier an den Bau. Die sich über den Tag ständig ändernde Belegung der Schule wird durch die Helligkeit der Linie transportiert – und lässt dem Betrachter viel Raum für Interpretation“, so das Urteil der Jury. Markus Helle freut sich über die zunehmenden Wettbewerbs-Einreichungen aus dem Ausland. „Wir vermissen allerdings nach wie vor die Kollegen aus Benelux. Und auch die österreichische Beteiligung dürfte aktiver sein“, sagt der Juror.
In der Kategorie Internationales Projekt behauptete sich die Beleuchtungslösung der Reflexion AG für die Collection Lambert (Berger & Berger Architekten) in Avignon unter insgesamt drei nominierten Projekten. Dabei handelt es sich um ein fein tariertes Tages- und Kunstlichtkonzept, das über die eigentliche Beleuchtungsaufgabe hinaus die Bestands- und Erweiterungsbauten optisch zusammenführt.
Zum ersten Mal verlieh die Jury in diesem Jahr einen Innovationspreis sowie einen Preis für das Lebenswerk eines Lichtdesigners. Der Innovationspreis wurde der PCK Messwarte Schwedt (LichtvisionDesign GmbH) zuteil, die in der Kategorie Büro und Verwaltung nominiert war, sich aber nicht gegen den Atrium Tower Berlin von Kardorff Ingenieure durchsetzen konnte. „Es wäre einfach unfair gewesen, dieses innovative Konzept nicht auszuzeichnen“, erklärt Markus Helle. “Denn der künstliche Himmel, der die jeweils aktuelle Himmelssituation im Außenraum spiegelt, zeigt beispielhaft, wie Ergonomie und Gestaltung auch in schwierigen Umgebungen wie einem fensterlosen Bunker in Einklang gebracht werden können.“
Der Ehrenpreis für große Verdienste um das Lichtdesign ging an Heinrich Kramer, der das Lichtdesign in Deutschland mit seinem Schaffen, seinem institutionellen Engagement
und seiner Lehrtätigkeit über Jahrzehnte geprägt hat. Gemeinsam mit H.T. von Malotki hatte er 1980 das Kölner Lichtplanungsbüro LICHTDESIGN gegründet, das er nach dem Tod seines Partners alleine weiterführte. Der heutige Professor Emeritus engagiert sich seit Jahrzehnten aktiv für die Anerkennung des Berufsbildes sowie für die Ausbildung und das internationale Netzwerk der Lichtdesigner.
Mit dem Deutschen Lichtdesign-Preis, der 2017 zum siebten Mal verliehen wurde und sich als Indikator für herausragende Beleuchtungslösungen im deutschsprachigen Raum etabliert hat, wollen die Veranstalter der professionellen Beleuchtung von Projekten – als ein wesentliches Modul für die Qualität der gebauten Umwelt – öffentliche Wertschätzung verleihen. Unabhängig von der Größe des Bauvorhabens setzen Architekten im Bereich der Beleuchtung heute zunehmend auf die Unterstützung von Lichtdesignern, die ihr technisches, wahrnehmungspsychologisches und gestalterisches Wissen in die Anforderungen an die Beleuchtung einbringen. Bestens etabliert hat sich Licht inzwischen in der Umsetzung künstlerischer Konzepte.
Petra Lasar
Website:lichtdesign-preis.de
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Bildunterschrift: Siegerehrung Deutscher Lichtdesignpreis
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Bildunterschrift: Die Jury des Deutschen Lichtdesign-Preis Burkhard Fröhlich (Chefredakteur DBZ), Prof. Dr. Thomas Römhild (Wismar), Markus Helle (Chefredakteur HIGHLIGHT), Jule Sophie Leu (Büro Andres), Prof. Dr.-Ing. Paul Schmits, (Hildesheim), Katja Stapper (Büro Andres), Dr. Jürgen Waldorf (ZVEI), Katja Schiebler (Büro Andres), Prof. Peter Andres (Büro Andres).
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